Donnerstag, 21. Februar 2013

Rezension: Night Show von Richard Laymon






Originaltitel: Night Show
Autor: Richard Laymon
Verlag: Festa
Übersetzer: Michael Krug
Seitenzahl: 320
Preis:  12,80 Euro
Genre: Thriller / Horror
ISBN-10: 3865522041
ISBN-13: 978-3865522047


Quelle








Tony hält es für eine ziemlich coole Idee, seine Schulkameradin Linda eine Nacht lang in einer alten Villa, in der es angeblich spuken soll, einzuschließen. Welche Todesängste die hübsche Cheerleaderin in den folgenden Stunden aussteht, ahnt er nicht.

Als er nach dem High-School-Abschluss nach Hollywood zieht, um bei der Königin der Horrorfilm-Spezialeffekte, Dani Larson, als Lehrling anzuheuern, hat er den Vorfall längst verdrängt.

Linda dagegen wird für den Rest ihres Lebens nicht vergessen können, was damals passiert ist – und schmiedet grausame Rachepläne, gegen die selbst der schlimmste Splatterstreifen harmlos ist ..( Festa )


Richard Laymon habe ich mir schon lange vorgenommen endlich einmal zu lesen. Night Show ist frisch auf dem Buchmarkt erschienen und anstatt mich erstmal an seine älteren Werke zu versuchen, entschied ich mich ganz spontan mit diesem aktuellen Roman. ( Um nicht ganz zu verwirren, das Buch ist aus dem Jahr 1984, aber fand den Weg erst jetzt in die deutschen Bücherregale ) Der Klappentext, sowie das tolle Cover verführen mich, dass Buch sogleich zu lesen. 

Lindas Erinnerungen werden durch die schlimmste Nacht ihres Lebens gebranntmalt. Hass. Rachsucht. Sie ist gefangen in dem Glauben, einzig allein der Tod an den Menschen die dafür verantwortlich sind, könnten ihre Gefühle wieder zur Ruhe bringen. Unter diesen Personen befindet sich Tony. Der Meister des Schreckens. Nichts gibt ihm mehr Befriedigung als die Angst seiner Mitmenschen. Regelmäßig holt er sich den Kick und die Bestätigung indem er wildfremde Leute verstört. Doch Tony zieht nach Los Angeles, um eine Ausbildung bei Dani, die Spezialistin für Horrorfilm- Spezialeffekte, zu beginnen. Mit allen Möglichkeiten die sein Meister des Schreckens Image hergibt, wirbt er um diese Stelle und gerät dabei weit über die Grenzen der Vernunft.

Laymon verziert seinen Erzählstil nicht mit vielen Einzelheiten. Alles wird auf den Punkt gebracht. Es wird nicht angehalten um sich mit Gedankengängen, Umgebung oder irgendwelchen Erklärungen zu befassen. Was passiert, wird mit spannenden Sätzen geschildert. Dabei erscheint immer wieder ein Wechsel zu Tony und zu Linda, die ihren Weg zur Erlösung geht.

Wenn die Spannung wenigstens geblieben wäre... Nach einer Weile sackte meine Begeisterung langsam ab. Die Figuren wirken auf den ersten Seiten alle interessant, entwickeln sich jedoch zu gar nichts. Ihnen und ihren Handlungen fehlt es an Authentizität. Linda, naiv und langweilig. Die kleinen Einschnitte zu Lindas Entscheidung warfen einen schwachen Schein auf sie. Vorrangig war ihr Handeln, wirklich nachvollziehbar und glaubhaft empfand ich es jedoch nicht. Unspektakulär führt sie ihr Vorhaben durch. Vielleicht waren meine Erwartungen durch den Klappentext auch etwas anders. Rachepläne die grausamer sind als die schlimmsten Splatterfilme? Nun ja ...Vielleicht waren ihre Rachepläne grausamer, dann sind diese jedoch nie in die Tat umgesetzt worden sondern blieben in Lindas Gedanken. Unerreichbar für den Leser. Dani ist auch eine naive, hilfsbedürftige Frau und Tony ist bloß eine Nervensäge, der nicht versteht was ein Nein bedeutet.

Das Interesse wurde weniger, da sich die Spannung nicht richtig aufbauen will. Vergeblich warte ich auf den Höhepunkt, auf das Finale Treffen. Doch das Ende bricht plötzlich und leise ein um mich dann mit einem dumpfen Gefühl im Stich zu lassen.


Laymon habe ich mir ganz anders vorgestellt. Vielleicht war es doch ein Fehler mit diesem kurzen Roman anzufangen. Es ist ein durchschnittlicher Thriller, den man nicht unbedingt lesen braucht. Linda wird nur um Rande erwähnt, Tony und Dani sind es die die Geschichte überhaupt zu einer machen. Dabei hätte es ihr nicht geschadet, würden Linda einige Auftritte mehr zur Verfügung stehen. Aber ob das die Rettung der Geschichte gewesen wäre? Es hat einfach an so vielen Ecken und Kanten etwas gefehlt. Um es also in einem kurzen und knappen Satz zu vollenden: Ich bin enttäuscht.



Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen